Ich habe es nicht pünktlich zum Muttertag geschafft dir diese Zeilen zu schreiben. Aber letztendlich bedarf es keines besonderen Tages, um an seine Mama zu denken, stimmt’s?
Du bist die Nachsicht und die Güte
Ich weiß du nimmst es mir nicht übel, wenn ich dir am Muttertag kein Frühstück im Bett serviere -immerhin keine Krümel zwischen den Laken. Du schmollst nicht, wenn ich mich mal länger nicht bei dir melde. Und auch wenn ich mich so manches Mal im Ton vergreife oder wir im Streit auseinander gehen, so weiß ich dennoch ganz genau, dass du mich beim nächsten Mal, wie jedes Mal, mit offenen Armen empfängst. Dass du mir mit Güte und Nachsicht entgegen trittst. Dass du mir keine bösen Absichten unterstellst. Und dass du mich einfach lieb hast, so wie ich bin.
Du bist das sichere Nest der Geborgenheit
Bei dir muss ich mich nicht verstellen. Du kennst mich seit meinem ersten Herzschlag. Wir waren eins, sind seit jeher verbunden. Das Band zwischen uns dehnte sich beizeiten, doch es riss nie ab. Es ließ mir die Freiheit, um meine Flügel zu entfalten. Und es half mir zurück ins sichere Nest, wenn mir die Kraft fehlte und der Wind mich straucheln ließ.
Was ich auch tue, ich kann mich darauf verlassen, dass du hinter mir stehst.
Trotzdem hälst du mit deiner Meinung nicht hinterm Berg. Schließlich bin ich nicht perfekt- und muss es gar nicht sein. In deinem Blick auf mich erkenne ich stets ein Strahlen.
Du bist Illusion und Sehnsucht
Liebe Mama, ich vermisse dich fürchterlich. Jedes Jahr am Muttertag besonders. Doch du bist nicht da, warst es nie. Du existierst nur in meiner Phantasie- bist tröstende Illusion und schmerzende Sehnsucht.
Wie oft wünschte ich mir, du würdest mich in deine Arme schließen können, wenn ich mich mal wieder ganz klein fühle und an mir (ver)zweifle. Wie gern würde ich dich anrufen und um Rat fragen, wenn ich als Mutter nicht mehr weiter weiß. Und wie schön wäre es, wenn meine Kinder eine Großmutter hätten, die sie mit Schokolade vollstopft und mit Liebe überschüttet.
Mama, es ist schwer ohne dich. Besonders, weil ich versuche meinen Kindern das zu schenken, was mir seit jeher fehlt: Liebe ohne Konditionen und das Vertrauen in dieser Welt willkommen und sicher zu sein. Jedes Kind verdient eine Mama, die selbst so viel Liebe erhalten hat, dass sie bei ihren eigenen Kindern aus den Vollen schöpfen kann. Meine Mutter konnte das leider nicht. Und ihre Mutter auch nicht.
Meine Flügel sind stark und bereit
Aber ich werde es schaffen. Bei mir soll das Erbe enden. Und deshalb muss ich mich von dir verabschieden. Es war schön von dir zu träumen. Durch so manch klamme Zeit hast du mich genährt, gewärmt und getragen. Nun bin ich erwachsen und das Kind von damals muss nicht mehr träumen, es hat nun mich. Doch solange du da bist, kann es sich nicht lösen vom Schmerz und der Angst der Vergangenheit. Darum ist es Zeit dich loszulassen und zu fühlen, dass mich die eigenen Flügel nun alleine tragen. Dass ich selbst für mich sorgen kann. Drum Lebewohl und hab Dank für alles!
In Liebe,
deine Tochter
Ein Kommentar zu „Liebe Mama!“